Weltkirchen feiern Reformation in Bern

Mit einem nationalen Festgottesdienst feiern heute in Bern mehr als 700 Gäste aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft das 500. Jubiläum der Reformation. Mit dabei sind Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Kirchenbundspräsident Gottfried Locher, Kurienkardinal Kurt Koch, die deutsche Reformationsbeauftragte Margot Käßmann und der Erzbischof von Canterbury Justin Welby.

Zum ersten Mal ein wahrhaft gesamtschweizerischer reformierter Gottesdienst: „Wo dein Schatz ist, ist dein Herz“ (Matthäusevangelium), so das Motto des nationalen Festgottesdienstes „500 Jahre Reformation“, zu dem der Schweizerische Evangelische Kirchenbund nach Bern geladen hatte. Der Synodalratspräsident der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn Andreas Zeller begrüsst im Berner Münster die Delegierten der Abgeordnetenversammlung, Synodale und Kirchenleitungen der Mitgliedkirchen des SEK, Vertretungen der Hilfs- und Missionswerke und Ausbildungsstätten sowie Gäste aus Südafrika, China, den USA, Frankreich, Österreich, Ungarn, Italien, Deutschland und dem Vereinigten Königreich.

„500 Jahre Evangelium für alle in Wort und Tat: Das feiern wir heute. Generationen von Christinnen und Christen fanden und finden in der evangelisch-reformierten Kirche Trost, Kraft und Orientierung“, so Kirchenbundspräsident Gottfried Locher. „500 Jahre Inspiration und Seelsorge für alle, die vom Leben mehr erwarten als Materielles. 500 Jahre auf den Spuren Jesu Christi, gemeinsam, persönlich, verlässlich, verbindlich.“

Zum Auftakt der anschliessenden Feierlichkeiten auf dem Münsterplatz sprechen Bundesrat Johann Schneider-Ammann, gleichzeitig Co-Präsident des Patronatskomitees des Reformationsjubiläums in der Schweiz, sowie Margot Käßmann, Reformationsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland.

„Die Reformation hat in ihrer 500-jährigen Geschichte, die wir dieses Jahr zusammen feiern dürfen, viel dazu beigetragen, dass der christliche Geist – Opferbereitschaft und Engagement für die Schwächeren in unserer Gesellschaft – aktiv gelebt wird“, so Bundesrat Schneider-Ammann. „Zwinglis Einsatz für Bildung und Eigenverantwortung hat zur Mündigkeit des Bürgers massgebend beigetragen. Reformiert ist, wer in Freiheit Verantwortung übernimmt.“

Mitwirkende des Gottesdienstes sind Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Weltkirchenrates ÖRK, der Erzbischof von Canterbury Justin Welby, Kurt Koch, Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche und Jerry Pillay, Präsident der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen. Umrahmt wird die Feierstunde von der Projektion „Schattenwurf Reformation“ des Lichtkünstlers Gerry Hofstetter und einem Blechbläserquartett des Berner Sinfonieorchesters.