Frauen und Reformation
Henriette von Nassau-Weilburg
deutsch-österreichische Adlige / 1797-1829 / als einzige Reformierte in der Wiener Kapuzinergruft beigesetzt
Frauen und Reformation
deutsch-österreichische Adlige / 1797-1829 / als einzige Reformierte in der Wiener Kapuzinergruft beigesetzt
Der 31. Oktober 2017 ist ein symbolisches Datum. Martin Luthers Thesenanschlag gegen den Ablass gilt als symbolischer Anstoss der Reformation. Niemand hat die Reformation «gemacht» oder willentlich ausgelöst: Sie ist die Frucht der Geschichte, des Zusammenwirkens verschiedener Akteure und politisch-religiöser Interessen der damaligen Zeit.
Die Reformatoren haben einen neuen Blick auf das Evangelium und seine Kernbotschaft gerichtet: Gott kann man weder kaufen noch verkaufen. Er ist Liebe und macht den Menschen allein nach Seinem Willen gerecht. Diese grundlegende Wiederentdeckung hat die Kirche, die Schweiz, Europa, ja sogar die Welt verändert. Auch 500 Jahre später stellt sich die Kirche die Frage, woran sie glaubt und was für sie wie auch für die Welt den Kern des Evangeliums ausmacht - denn Kirche und Welt haben heute, ausser ein paar Gebäuden, mit dem 16. Jahrhundert nicht mehr vieles gemeinsam.
Die Reformation hat eine ganze Reihe von Veränderungen in Kirche, Staat und Gesellschaft ausgelöst. Die reformatorischen Ideen trafen auf weit verbreitete Ängste und auf eine Orientierungslosigkeit unter den Menschen. Sein «theologisches, kirchliches und seelsorgerliches Befreiungspotenzial» (Berndt Hamm) machte diesen «neuen Glaubens» derart überzeugend. Was damals befreite, kann auch heute helfen. Angst und Orientierungslosigkeit gibt es heute wie früher. Die Frage ist, wie wir heute die Botschaft des Evangeliums formulieren, damit sie - immernoch, wieder - befreit.
Anlässlich von «500 Jahre Reformation» will der Schweizerische Evangelische Kirchenbund:
Wenn wir 500 Jahre Reformation feiern, dann bezeugen wir, dass die Botschaft der Reformation immer noch aktuell ist.